Die Dante Alighieri Gesellschaft Klagenfurt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1947 als „Comitato Kärnten“ unter Dr. Kandutsch wieder gegründet. Von den Aktivitäten der Gesellschaft vor dem Krieg fehlen leider alle Aufzeichnungen; dass es sie jedoch gab, haben uns mehrere Mitglieder bestätigt. Das erste Domizil befand sich in der Lidmanskygasse. In diesen ersten Jahren war die Unterstützung durch das Italienische Generalkonsulat von entscheidender Bedeutung.
Unter Präsident Dr. Erwin Schatz zog die Gesellschaft in die Handelsakademie in der Kumpfgasse. Dort erhielt sie Platz für die Bibliothek sowie die Möglichkeit, den Parteienverkehr an zwei Nachmittagen pro Woche abzuhalten. In dieser Zeit unterstützte das Italienische Kulturinstitut in Wien unter der Leitung von Prof. Dr. Angelo Filipuzzi die Comitati der Dante in ganz Österreich – organisatorisch, finanziell und mit Vorträgen und Konzerten.
1976 zog die Gesellschaft nach der Renovierung des Geburtshauses von Robert Musil gemeinsam mit anderen Kulturvereinen ins Robert-Musil-Haus. Als Dr. Schatz diese Lösung ablehnte, trat er als Präsident zurück; Nachfolger wurde der damalige Stadtrat Dr. Norbert Kandutsch, Sohn des Gründers.
In den folgenden Jahren erschwerten der Rückzug des Italienischen Kulturinstituts aus Wien und fehlende Unterstützung aus Rom die Arbeit erheblich. Auch im INTERCLUB, dem Zusammenschluss verschiedener Kulturvereine, nahmen organisatorische und räumliche Probleme zu. Dennoch gelang es, die Dante Alighieri Gesellschaft Klagenfurt neu zu positionieren: Es kamen neue Kursleiter:innen, modernes Unterrichtsmaterial und die ersten Vormittagskurse in Kärnten. Die Nachfrage wuchs so stark, dass zeitweise Interessent:innen abgewiesen werden mussten.
1984 zog die Gesellschaft – unter Präsidentin Dolmetscherin Trude Graue und Finanzreferent Direktor Gustav Gfrerer – in die heutigen Räume in der Gasometergasse 12. Dank günstiger Mietkonditionen der Kärntner Sparkasse und dem unermüdlichen, ehrenamtlichen Einsatz einer engagierten „Damenriege“ konnten die Räume renoviert, ausgestattet und die Bibliothek übersiedelt werden. Spenden aus dem Kreis der Mitglieder halfen bei der Anschaffung dringend benötigter Einrichtung.
In den folgenden Jahren wurde die Ausstattung kontinuierlich verbessert. Gleichzeitig wuchs das kulturelle Angebot: Begegnungen mit bedeutenden italienischen Autor:innen, Fachvorträge, besondere Kulturfahrten in weniger bekannte Regionen Italiens und die Beratung zu Sprachkursen in Italien machten die Gesellschaft zu einem wichtigen Informationszentrum im deutschsprachigen Raum.
Seit 1991 setzte sich die Gesellschaft für die Einrichtung eines zweisprachigen Kindergartens und einer Volksschule in Klagenfurt ein. Im Jahr 2000 konnten zwei große Ziele verwirklicht werden: die Eröffnung einer zweisprachigen Volksschule und der Erwerb der eigenen, renovierten Vereinsräume.
Ein weiterer Meilenstein war die Anerkennung als offizielles Prüfungszentrum für das PLIDA-Sprachzertifikat (Progetto Lingua Italiana Dante Alighieri). Dieses international anerkannte Zertifikat wird in sechs Niveaustufen geprüft – unabhängig von Kursbesuch oder Ausbildung.
Bis heute ist die Dante Alighieri Gesellschaft Klagenfurt eine lebendige Brücke zwischen Kärnten und Italien. Sie verbindet italienische Sprache, Kultur und persönliche Begegnung – mit dem Ziel, Menschen diesseits und jenseits der Grenze einander näherzubringen.
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