Dante Alighieri

Leben, Werk und Bedeutung des größten Dichters Italiens – Unser Namensgeber

Die Dante Alighieri Gesellschaft trägt den Namen des bedeutendsten italienischen Dichters, Dante Alighieri (geboren im Mai 1265 in Florenz, gestorben am 14. September 1321 in Ravenna).

Über seine Kindheit und Jugend ist wenig bekannt. Sicher sind die Namen seiner Eltern – Bella und Alighiero degli Alighieri – sowie zwei prägende Persönlichkeiten seiner Jugend: Beatrice, der er 1274 zum ersten Mal begegnete, und Brunetto Latini, sein Lehrer.

Neben seinen literarischen Arbeiten war Dante aktiv im politischen Leben seiner Heimatstadt Florenz, die von den Kämpfen zwischen Guelfen und Ghibellinen geprägt war. 1295 wurde er Mitglied im Rat der Hundert, 1300 einer der sechs Priori. Er widersetzte sich den Plänen von Papst Bonifaz VIII., Florenz und die Toskana in den Kirchenstaat einzugliedern. Als Karl von Valois im Auftrag des Papstes nach Florenz kam, verlor Dante als Anführer der Ghibellinen alle Ämter und wurde ins Exil geschickt.

Dante Alighieri Gesellschaft Klagenfurt – Ravenna Tomba di Dante

Leben im Exil

In den folgenden Jahren lebte Dante u. a. in Verona am Hof der Scaliger, in der Lunigiana, in Lucca und möglicherweise in Paris. 1310 begrüßte er Kaiser Heinrich VII. als Befreier, doch dessen früher Tod zerstörte die Hoffnung auf Rückkehr nach Florenz. Seine „Göttliche Komödie“ ist auch ein literarisches Zeugnis dieser Wanderjahre. Die letzten Jahre verbrachte Dante mit seinen Kindern in Ravenna, wo er 1321 starb.

Dante Alighieri Gesellschaft Klagenfurt – Mosaico Dante Alighieri

Die "Divina Commedia" - Epos der Erlösung

Dantes Hauptwerk, die „Divina Commedia“, wurde seit 1290 vorbereitet, ab 1313 in der heutigen Form verfasst und 1321 vollendet.
Es ist im Terzinen-Dreireim verfasst und stark von der Symbolik der Zahl Drei geprägt:

  • 3 Teile (Inferno – Purgatorio – Paradiso)
  • je 33 Gesänge pro Teil (plus ein Prologgesang)
  • dreifache Gliederungen in der Architektur des Jenseits

Das Werk schildert eine visionäre Reise durch Hölle, Fegefeuer und Paradies – nicht als Allegorie, sondern als real gedachte Orte nach dem ptolemäischen Weltbild. Dante wird von Vergil, dem Symbol der Vernunft, durch Hölle und Fegefeuer geführt, und von Beatrice, dem Symbol der göttlichen Offenbarung, ins Paradies geleitet. Es ist der Weg des Menschen zur Erlösung – ohne Zweifel zwischen Glaube und Wissen.

Werk und Bedeutung

Dante gilt als Dichter von weltliterarischem Rang, zugleich als Dialektiker, Lehrer und Prediger. Er verkörpert die Poesie und die christliche Gedankenwelt des Mittelalters. Neben seinem Hauptwerk verfasste er zahlreiche kleinere Werke (opere minori), teils auf Italienisch, teils auf Latein:

  • La vita nuova („Das neue Leben“) – lyrische Darstellung seiner Jugendliebe zu Beatrice
  • Il canzoniere – Sammlung lyrischer Gedichte
  • Il convivio („Das Gastmahl“) – unvollendete Enzyklopädie des Wissens seiner Zeit, erstes Beispiel wissenschaftlicher Prosa in italienischer Sprache
  • De vulgari eloquentia („Über die Volkssprache“) – Lehrbuch der Poetik und der Sprachtheorie
  • De monarchia („Über die Monarchie“) – politisches Manifest Dantes

Kulturelle Wirkung

Die „Göttliche Komödie“ ist weit mehr als ein religiöses Werk. Sie bietet ein umfassendes Bild der Zeitgeschichte, verknüpft Mythologie, Philosophie, Theologie, Kultur- und Naturwissenschaften.
Dante verbindet das Wissen des Mittelalters mit dem „Dolce stil nuovo“, einer neuen literarischen Strömung, in der Empfinden und Denken im Mittelpunkt stehen. Er fasst die geistigen und künstlerischen Strömungen seiner Epoche in einem einzigartigen Werk zusammen, das Traktat, Legende und Lobgesang zugleich ist – und das bis heute zu den größten Werken der Weltliteratur zählt.

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